Die Nachteile von Microsoft Teams und Slack für Enterprise Messaging

Bei der Auswahl einer Enterprise Messaging App vergleichen Kunden Teamwire manchmal mit Microsoft Teams und Slack, die gut vermarktete Tools aus den USA sind.

Teamwire, Okt 07 2021
Was ist Microsoft Teams und Slack?

 

Slack ist ein Chat-basiertes Cloud-Collaboration-Tool, das bei Startups für seine Integrationen beliebt ist. Microsoft Teams ist im Grunde ein Klon von Slack und hat mehr oder weniger die gleichen Features. (Microsoft hat den Collaboration Tool Markt fast verpasst, und Teams ist der Versuch hier aufzuholen.)

 

Europäische Unternehmen kommen in Evaluierungen oft zu dem Ergebnis, dass Microsoft Teams und Slack als Enterprise Messaging App nicht für sie geeignet sind.

 

Hier ist warum:

 

1. Keine Whatsapp User Experience

 

Microsoft Teams und Slack basieren auf einer Channel-Benutzeroberfläche. Diese Art von Benutzeroberfläche ist eher bei Entwicklern beliebt. Allerdings erwartet die Mehrheit der Mitarbeiter in größeren Unternehmen eine Enterprise Messaging App, die Whatsapp sehr ähnlich ist. Denn das ist es, was die Leute von ihrem persönlichen Gebrauch gut kennen. Deswegen wollen die Mitarbeiter eine Benutzeroberfläche mit den gleichen Features und Nutzererlebnis wie Whatsapp. Da Microsoft Teams und Slack keine Whatsapp User Experience bieten, gibt es während der Roll-outs viele Fragen zu Features, Tickets für den Support und vor allem Widerstand der Mitarbeiter diese Chat-Tools zu nutzen. Insgesamt ist die Annahme dieser Chat-Tools über alle Mitarbeiter hinweg fragwürdig. Um die Chancen einer breiten Benutzer-Akzeptanz zu erhöhen, kommen Unternehmen oft zu dem Schluss, dass sie eine Enterprise Messaging App mit einer Whatsapp Benutzeroberfläche brauchen.

 

2. Schwaches Teilen von digitalen Inhalten

 

Microsoft Teams und Slack sind gut im File Sharing und bei Integrationen. Allerdings gibt es auf mobilen Geräten nur eingeschränkte Möglichkeiten beim Teilen von digitalen Inhalten. Auch hier erwarten die Mitarbeiter die gleichen Funktionen wie Whatsapp, und dafür passen Microsoft Teams und Slack leider nicht. Denn diese Chat-Tools haben keine Sprachnachrichten, keine Video-Messaging und auch kein Teilen von Locations. Außerdem erwarten Mitarbeiter Lesebestätigungen für 1:1 und Gruppen-Chats in einer Enterprise Messaging App, die Microsoft Teams und Slack ebenfalls nicht bieten.

 

3. Weniger Produktivität mit Threading

 

Microsoft Teams und Slack bieten Threading. Während Threading das Follow-up bei manchen Diskussionen einfacher machen kann, verkompliziert es insgesamt die Benutzeroberfläche. Mit Threading gibt es einen zusätzlichen Reiter für Benachrichtigungen und die Benutzeroberfläche hat mehr Elemente, um die sich die Mitarbeiter kümmern müssen. In der Regel wollen Mitarbeiter diese Art von Benutzeroberfläche (wie ein soziales Netzwerk) nicht. Es reduziert die Übersichtlichkeit des Produktivitäts-Tools und häufig benötigt der Benutzer mehr Zeit insgesamt, um bestimmte Aktionen auszuführen. Mitarbeiter bevorzugen eine Mitarbeiter App mit der Einfachheit und Geschwindigkeit von Whatsapp für maximale Produktivität.

 

4. Kein deutscher Datenschutz

 

Der Datenschutz von Microsoft Teams und Slack basiert auf US-Recht und Standards, die im Vergleich zu deutschen Gesetzen und Standards ziemlich schwach sind. So sind diese Chat-Tools für deutsche Unternehmen oft nicht geeignet, weil sie keinen starken Datenschutz gewährleisten, sie keine minimale Datennutzung und Prinzipien wie Datensparsamkeit sicherstellen, sie nur US-Datenschutzrichtlinien anbieten, sie sich auf US-Verordnungen konzentrieren, ihnen manche Datenschutz-Funktionen fehlen und sie voraussichtlich die Europäische Datenschutz-Grundverordnung nicht voll erfüllen werden. Für deutsche Firmen sind diese Nachteile ein erhebliches Risiko. Manchmal reicht einer dieser Nachteile für ein Unternehmen schon aus, um gegen Microsoft Teams und Slack zu stimmen und sich für eine sichere Enterprise Messaging App und damit für einen DSGVO konformen Messenger zu entscheiden.

 

5. Keine deutsche Cloud oder On-Premise Hosting

 

Microsoft Teams und Slack sind Cloud Services aus den USA. Slack nutzt Amazon Web Services. Microsoft Teams wird in der Microsoft Cloud gehostet. In beiden Fällen sind die Daten von deutschen Unternehmen in diesen Clouds nicht vor dem Zugriff von US-Behörden geschützt. Darüber hinaus gibt es keine privaten Clouds oder ein On-Premise-Hosting für Firmen, die vollständige Kontrolle über Daten haben müssen. Daher sind Microsoft Teams und Slack für deutsche Kunden oft nicht geeignet (z.B. öffentlicher Sektor, Finanzdienstleistungen, Gesundheitswesen, Pharmaindustrie, Anwaltskanzleien, professionelle Dienstleistungen und Fertigung). Unternehmen in diesen Branchen benötigen einen sichere Business Messenger mit den erforderlichen Hosting-Optionen, um vertrauliche Daten angemessen zu schützen und die Einhaltung der deutschen Gesetze und relevanten Vorschriften zu gewährleisten.

 

6. Schwache Sicherheit

 

Die Verschlüsselung von Microsoft Teams und Slack kann nicht gegen Man-in-the-Middle-Angriffe schützen (z.B. in einem WiFi beim Reisen oder in einem Hotel). Außerdem bieten diesen Chat-Tools nur minimale Sicherheits- und Compliance-Funktionen (z.B. keine Datenaufbewahrung-Fristen und Content-Sharing-Richtlinien). Auch können Unternehmen keine Kommunikationsregeln für diese Chat-Tools konfigurieren, um die Verteilung vertraulicher Daten zu steuern und zu schützen.

 

7. Minimales Mobile Application Management

 

Microsoft Teams und Slack unterstützen die führenden Mobile Device Management Lösungen nicht (z.B. MobileIron oder Airwatch). So gibt es kein professionelles Mobile Application Management für diese Chat-Tools. Unternehmen können die Apps nicht automatisch auf mobilen Endgeräten konfigurieren und installieren, was zu erhöhten Administrations- und Support-Aufwänden sowie langsamen Roll-outs und einer geringeren Benutzer-Akzeptanz führt. Darüber hinaus können Firmen keine Sicherheitsrichtlinien festlegen oder sicheres Tunneling zur Unternehmensinfrastruktur einstellen. Zudem können Unternehmen Daten kaum schützen, wenn ein Endgerät verloren geht oder gestohlen wird. Unternehmen brauchen eine Enterprise Messaging App, die „Data Loss Prevention“ sicherstellt.

 

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